Veröffentlicht am 06.02.2020

Gedenkstättenfahrt von Q1-Schülern nach Lublin

Vom 26. bis zum 31. Januar 2020 nahmen 16 Schülerinnen und Schüler der Q1 unter der Leitung von Jonas Imberg und Annika Pasing an der jährlich stattfindenden Gedenkstättenfahrt nach Lublin teil, um sich vor Ort intensiv mit der jüdischen Geschichte Lublins sowie mit der historischen Verantwortung zu befassen.

Unsere Reise nach Lublin, bzw. Majdanek begann am Sonntag am Düsseldorfer Flughafen um etwa 8 Uhr in der Früh. Gegen 16 Uhr gelangten wir schließlich über Warschau nach Lublin in unserem Hotel 'Dom na Podwalu' an und bezogen die Zimmer. Abends erkundeten wir zur ersten Orientierung gemeinsam die Altstadt Lublins.

Am nächsten Tag bekamen wir eine Stadtführung durch Herrn Imberg und Frau Pasing. Später erhielten wir eine Führung durch das 'Teatr NN' mit Schwerpunkt der Geschichte der Juden in Lublin. So wurden wir ausgiebig über das Leben in den 'Ghettos' informiert, in dem Juden nach dem deutschen Überfall leben mussten, ehe sie zur Zwangsarbeit oder Ermordung in die Konzentrations- bzw. Vernichtungslager deportiert wurden. 

Am darauffolgenden Tag fuhren wir mit einem Linienbus um 9 Uhr zum ehemaligen KZ Majdanek. Dort besichtigten wir das Gelände und begannen unsere Erkundung an einem Denkmal, welches an die dort ermordeten Juden erinnert. Um dorthin zu gelangen, liefen wir an den SS-Unterkünften, Häftlingsbaracken und Gaskammern vorbei. 
Abschließend gingen wir zum Krematorium (eine Feuerhalle zur Verbrennung von Leichen) und an dem Mausoleum (ein weiteres, kuppelartiges Denkmal, in dem sich die Asche der getöteten Juden befindet) vorbei.

Insgesamt dauerte die Führung mehr als drei Stunden, jedoch dachten wir  in dieser Zeit gar nicht an die Kälte, da die Häftlinge damals nur sehr leicht bekleidet waren. Sie trugen lediglich Hemd und Hose mit alten Leder- oder Holzschuhen. Sie besaßen keine persönlichen Dinge mehr, denn selbst wenn sie Goldzähne o.Ä. besaßen, wurden ihnen diese durch die Nazis entwendet. 
Den Ort des Verbrechens zu sehen war sehr beklemmend. 

Am dritten Tag brachen wir bereits um 8:30 Uhr auf, da wir mit dem Bus etwa zwei Stunden zum ehemaligen Vernichtungslager in Bełżec fuhren.

Zum Gedenken wurde Bełżec im Jahr 2004 zu einem Museum umfunktioniert. Jetzt sieht man dort eine große, steinige Fläche, auf welcher Massengräber vor ungefähr 80 Jahren ausgehoben wurden sowie viele Denkmäler mit einer sehr tiefgründigen Bedeutung und Kriegsaufnahmen. 
Auf der Rückfahrt machten wir Halt in der Stadt Zamość, wo wir uns etwas umsahen und eigenständig in kleinen Gruppen zu Mittag essen konnten. 

In die Gedenkstätte Majdanek begaben wir uns erneut am nächsten Tag, um dort an unseren Forschungsfragen zu verschiedenen Themen zu arbeiten.

Am fünften und letzten Tag warteten um 3 Uhr die Taxen auf uns, um uns zum Lubliner Flughafen zu fahren. Der Flug nach Warschau erfolgte um 6:00 Uhr, wo wir nach einem Umstieg die Reise in die Rhein-Ruhr-Region fortsetzten, um schließlich um 10:00Uhr in Düsseldorf zu landen.

Tim-Lucas Herrmann, Q1

Die Schülerinnen und Schüler bei ihren Recherchen in der Gedenkstätte Majdanek.