
Veröffentlicht am 18.11.2015
Zweites MINT-EC-Camp "Autotechnologie 2.0"
Unterricht einmal anders: Im Technikum der Hochschule Ruhr-West Bottrop, einer großen „Werkshalle“, stehen zwei Edelkarossen der Firma BRABUS. Aus den Fahrzeugen führen dünne Kabel zu Schülerarbeitsplätzen mit Laptop und Steuergeräten. Immer, wenn die Tür des Fahrzeugs aufgeht, beginnt eine Leuchtdiode am Schülerpult zu leuchten. Ein zweites Licht schaltet sich zeitverzögert ein.
Zum zweiten Mal veranstaltete das Josef-Albers-Gymnasium zusammen mit dem Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft (BWNRW) und BRABUS für 14 Schülerinnen und Schüler aus NRW, alle von Schulen des nationalen Excellence-Schulnetzwerks MINT-EC, ein entsprechendes MINT-EC-Camp. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiteten genau wie Fahrzeuginformationstechniker der Firma BRABUS an der Veredelung im Bereich der Fahrzeugelektronik.
In der zweiten Auflage des dreitägigen MINT-EC-Camps vom 16.-18.11.2015 erlangten die Schüler, unter ihnen auch vier Mädchen, neue Erkenntnisse über den Lehrbetrieb an der HRW und programmierten mit den Signalen aus dem CAN-Bus des Autos Abstandswarner, Tachometeranzeigen, Scheibenwischermotoren und Notbremsungen bei drohenden Auffahrunfällen. Die Idee, gemeinsam mit der HRW ein Camp im MINT-EC-Netzwerk anzubieten, stammt von Manfred Hannappel, dem ehemaligen MINT-Koordinator des Josef-Albers-Gymnasiums. Auch in diesem Jahr übernahm er nochmals hauptverantwortlich die Betreuung der Schülerinnen und Schüler und die Absprachen zwischen den beteiligten Institutionen. Jan Eberwein, wissenschaftlicher Mitarbeiter der HRW, erstellte die Lernaufgaben und war für den Lehrbetrieb verantwortlich. Die JAG-Lehrer Florian Wältring und Manuel Weiß standen den zu zweit experimentierenden Schülerinnen und Schülern ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite, wenn es galt, die Schaltungen zu verkabeln oder Fehler im Programmiercode zu finden. Stefan Steinwasser, der zuvor an der HRW studiert hat und nun bei BRABUS arbeitet, betreute die Fahrzeuge und war für spezielle Fragen bzgl. des BRABUS-Steuergerätes ansprechbar. Zuletzt bleiben Frau Gathen vom Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft und das ZDI-Zentrum MINT4U mit ihrer Koordinatorin Frau Anna Albers zu nennen, die das Camp ebenfalls mitbetreuten. Bei einer Campusführung durch Frau Albers lernten die Schülerinnen und Schüler auch das FabLab der HRW kennen, in dem Studierende an einem schwebenden, solarbetriebenen Elektromotor arbeiteten, dessen Teile wurden mit dem Lasercutter aus Sperrholz gefertigt wurden.
Das Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft übernahm Teile der Organisation sowie die Finanzierung der Unterbringung, des Bustransfers und eines gemeinsamen Abendessens. Frau Gathen nahm die Bewerbungen der Schülerinnen und Schüler entgegen, musste dabei wegen der großen Nachfrage allerdings 14 weiteren Schülern eine Absage erteilen.
Das Camp lebt von den authentischen Aufgabenstellungen, deren Bewältigung so im Unterricht kaum durchführbar wäre. Berufsorientierung wird hautnah durch die beteiligten Ingenieure und wissenschaftlichen Mitarbeiter ermöglicht. Das Camp lebt aber auch vom gemeinsamen Leben im Chillten Jugendhotel, wo sich die Schülerinnen und Schüler über Unterrichtsfächer an ihren Schulen, Wettbewerbe und außerschulische Veranstaltungen gegenseitig austauschen konnten. Vom JAG nahmen Malte Schürks und Lars Mölling viele neue Eindrücke und Erfahrungen mit.