Veröffentlicht am 17.03.2025

„Wahrnehmen und Verstehen – die Welt, sich selbst und andere“ – Exkursion der Philosophiekurse der EPH

Wie nehmen wir die Welt wahr? Diese Frage erschien den Schülerinnen und Schülern der Philosophiegrundkurse zunächst relativ simpel: Wir müssen ja bloß unsere Sinne auf die Außenwelt richten. Doch da geht das Problem schon los. 

Mithilfe von Bildbearbeitung und Virtual Reality zeigt die Ausstellung im Dortmunder U, dass sich die gleiche Außenwelt vollkommen anders darstellt, wenn man etwa ein Hund oder eine Spinne ist. Doch auch für den Menschen ist Sinneswahrnehmung nicht übertragbar: nicht jeder Sinn ist bei uns (gleich) ausgeprägt. Wie gehen wir damit um? Plakate und Videos demonstrieren, wie Blindsicht funktioniert und räumliche Orientierung über einen vibrierenden Gürtel gelingen kann, der das Gehirn sogar Stück für Stück darauf trainieren kann, einen inneren Kompass zu entwickeln.

Auch unsere kulturelle Herkunft verändert, wie wir die Welt wahrnehmen – und welchen Illusionen wir dabei unterliegen. Verschiedene Studien zur Kulturabhängigkeit von Wahrnehmung wurden in der Ausstellung vorgestellt, verbunden mit der Einladung über die Konsequenzen daraus nachzudenken.

Wie fragil unsere Vorstellung davon ist, wie die Welt wirklich ist, zeigt sich durch zahlreiche optische und haptische Täuschungen. In verschiedenen Experimenten konnten die jungen Philosophinnen und Philosophen diese Täuschungen erproben und erfahren, wie sie zustande kommen. Auch die zugrundeliegenden erkenntnistheoretischen Positionen waren nachzulesen und konnten direkt in der praktischen Anwendung überprüft werden.

Knobelfreunde konnten sich an kniffligen Logikrätseln versuchen – natürlich mit philosophischer Erklärung und Anregungen zum Weiterdenken.

Wahrnehmung ist, das hat uns die liebevoll von der TU Dortmund zusammengestellte Ausstellung gezeigt, komplex – und ihre Ergründung eine wichtige sowie spannende Aufgabe. Denn schon der römische Philosoph Seneca wusste weit vor den erkenntnistheoretischen Errungenschaften der Geistes- und Naturwissenschaften: „Was die Wahrnehmung zeigt, das glaubt der Geist.“

KLE