Veröffentlicht am 02.06.2020

Schulinterne 3D-Drucker produzieren Hilfsmittel für Bottrops Ärzte

Das Josef-Albers-Gymnasium mobilisierte sein Inventar zur Produktion von Gesichtsvisieren und Maskenhalterungen für jene, die auch in Corona-Zeiten Patientenkontakt pflegen.

Der Einfall zum gemeinnützigen Beitrag des JAG im Kampf gegen das Virus geht auf eine Siebtklässlerin zurück: Mariella Weiner erlebte in ihrem Elternhaus, dass sich ein privater 3D-Drucker zur Produktion sogenannter Face Shields eignet. Ihr Vater, Inhaber eines Dentallabors, fabrizierte mit dem Drucker Halterungen, befestigte Folien und verteilte schließlich fast einhundert Schutzschilde an Zahnärzte. 

Unter dem Eindruck dieser wirksamen Hilfe erinnerte sich Mariella daran, dass ihre Schule ebenfalls vier solcher Additive-Manufacturing-Geräte besitzt und wandte sich kurzum mit der Idee an ihre Penne, Face Shields herzustellen und zu verteilen. 

Schulleiter Ingo Scherbaum und Informatiklehrer Manuel Weiß zeigten sich von der Idee begeistert, Schutzmaterial im Kampf gegen Corona quasi hausintern zu produzieren und einen Beitrag in Kampf gegen das Virus zu leisten. 

Infolge einer kurzen Planungsphase brachte Weiß mit einem kleinen Team, das sich aus der Schulgemeinde rekrutierte, den Prototyp einer Visierhalterung auf den Weg, an die sich zugeschnittene Folien befestigen ließen.

Hiernach experimentierte die Gruppe weiter und stellte mit den 3D-Druckern noch eine Maskenhalterung her, welche den Tragekomfort im Umgang mit Mundschutzbändern erhöht. Rund 60 weitere Halterungen folgten.

Nach Abschluss der Produktion trat die Schule an den Bottroper Ärzteverein heran, der den Bedarf bei dem medizinischen Praxispersonal abfragte. Dr. Christoph Giepen, Schriftführer des lokalen Zusammenschlusses der Medizinerinnen und Mediziner, zeigte sich schließlich für die Verteilung der medizinischen Schutzausrüstung  - made by JAG – verantwortlich. Der Ärzteverein brachte seine Anerkennung für die Schützenhilfe im Kampf gegen die Pandemie im Rahmen eines offiziellen Übergabetermins zum Ausdruck und leistete unverhofft eine Spende für den Förderverein der Schule. 

Text: GRI

Foto Startseite: Thomas Gödde/Funke-Foto-Service. Dr. Christoph Giepen (li.) vom Ärzteverein nahm das Schutzmaterial von Schulleiter Ingo Scherbaum (3.v.l.) und Informatiklehrer Manuel Weiß (4.v.l.) sowie Ideengeberin Mariella Weiner und Teamverstärkung Sina Czempinski (re.) entgegen. 

Foto links: Jordan-Mai-Schule, Gladbeck. Neben der Bottroper Ärzteschaft gehört auch die Förderschule aus der Nachbarstadt zu den Empfängern der Face Shields. Das Kollegium der sonderpädagogischen Einrichtung  erhielt vier Gesichtsvisiere. 

Foto rechts: WEM. Einige der Produktionsergebnisse nach dem Druck.