Veröffentlicht am 18.02.2022

Ergebnispräsentation der Bottroper UWE-Befragung 2021

Das Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung, kurz ZEFIR, stellte unserer aus Eltern, Lernenden und Lehrenden bestehenden ,,Steuergruppe Schulprogramm“ zur ersten Sitzung im Jahr 2022 die Ergebnisse der Bottroper UWE-Befragung für das Josef-Albers-Gymnasium vor.

 

Hierbei handelt es sich – anders als bei sonstigen sozialwissenschaftlichen objektiven Erhebungen – um eine Befragung von Kindern und Jugendlicher zu ihrem subjektiven Wohlbefinden, wie bereits das Studienkürzel verrät. Im Detail geht es um Umwelt, Wohlbefinden und Entwicklung Heranwachsender in ihrer Kommune.

UWE fragte die Schülerinnen und Schüler der siebten und der neunten Klassen im Frühsommer des letzten Schuljahres danach, wie es ihnen in ihren Familien, in ihrer Nachbarschaft, in ihrem Freundeskreis und nicht zuletzt in ihrer Schule geht.

Auch wenn es sich nach 2019 um die bereits zweite Befragung handelte, die vergangenes Jahr an unserer Schule stattfand, stellt die Studie kein Schulentwicklungstool dar. Das ZEFIR hat deshalb, gefördert vom Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung, der Bertelsmann Stiftung und dem Ministerium für Schule und Bildung NRW, ganz allgemein nach den Ressourcen der Kinder und Jugendlichen gefragt, also Faktoren, von denen das Wohlbefinden abhängt, wie etwa die Zufriedenheit in den Bereichen Familie, Freunde, Schule und lokale Gemeinschaft, damit Politik, Vereine und Bildungspartner auf diese Ergebnisse reagieren können.

Vanessa Gaffron, Projektmitarbeiterin des an der Ruhr-Universität Bochum angesiedelten ZEFIR, hob vor Beginn ihrer Vorstellung der UWE-Befragungsergebnisse für das Josef-Albers-Gymnasium die hohe Teilnehmerquote hervor, welche an Bottrops größtem Gymnasium trotz Pandemie erzielt werden konnte. 

Mit mehr als 77 Prozent Rücklaufquote leisteten unsere Schülerinnen und Schüler einen besonders großen Beitrag für die Validität der wissenschaftlichen Erhebung im Auftrag der Stadt Bottrop – trotz erschwerter Bedingungen. Wegen der Corona-Pandemie fand die anonyme Erhebung - angesichts des Wechselunterrichts im vergangenen Schuljahr – in mehreren Etappen statt.

,,Die größte Auffälligkeit am Josef-Albers-Gymnasium ist die Unauffälligkeit“, so das Fazit der Wissenschaftlerin, welche die Einladung zur Ergebnispräsentation vor der Steuergruppe Schulprogramm dankend annahm und Eltern, Lehrenden und Lernenden eine Zusammenfassung der Befragungsergebnisse in der Aula präsentierte: In allen erfragten Lebensbereichen waren die Aussagen nahezu deckungsgleich mit den Werten, die unter den Kindern und Jugendlichen in der Stadt Bottrop erhoben wurden.

Da die letzte Befragung jedoch vor der Pandemie im Jahre 2019 stattfand, lag ein besonderes Interesse der Zuhörenden bei dem Corona-Spezialfragenkatalog, den die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Erhebung 2021 beigefügt hatten. Hieraus ging hervor, dass die Befragten in Klasse neun die Restriktionen des Lockdowns stärker wahrnahmen als jüngere Befragte und entfallene Nachmittagsangebote, Feste und Aktivitäten besonders vermissten.

Geringfügige Abweichungen vom städtischen Mittel betrafen etwa die Zugehörigkeit zu Vereinen, die unter unseren Schülerinnen und Schülern höher ausgeprägt ist, als im Bottroper Durchschnitt. Die etwas stärkere Einbindung in organisierte Freizeitaktivitäten zeigte hierbei einen Schwerpunkt im sportlichen Bereich.

Im Vergleich zur letzten Befragung fiel auch eine Steigerung der Antworten zum Thema Schulklima auf, den Referentin Vanesssa Gaffron mit einer neuen Wertschätzung für das soziale Miteinander begründete, welche die Jugendlichen angesichts der erfahrenen Corona-Schutzmaßnahmen erlebten.

Das Josef-Albers-Gymnasium freut sich über die Ergebnisse der Studie und über die Tatsache, dass es unter den Antworten unserer Schülerinnen und Schüler keine Signifikanzen in den Bereichen von Gesundheit, Wohlbefinden oder sozialer Entwicklung gibt. Zugleich nimmt die Steuergruppe Schulprogramm die Befragung als Anhaltspunkt, um die schulischen Angebote weiterhin auf die Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen abstimmen zu können.

Ein herzlicher Dank gilt der Referentin Vanessa Gaffron, welche unserer Einladung zur Ergebnispräsentation gefolgt ist und stellvertretend für das Bochumer ZEFIR die Befragung vorgestellt hat.

 GRI