
Veröffentlicht am 23.11.2016
3. Auflage des MINT-EC-Camps "Smart Cars-Autotechnologie 2.0"
Fahrzeuginformationstechnik hautnah: Veranstalter des dreitägigen Camps vom 21. – 23. November 2016 waren das Josef-Albers-Gymnasium, die Hochschule Ruhr West und das Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft e.V. Die Elektrofahrzeuge, an denen getestet und programmiert wurde, stellte das Unternehmen BRABUS zur Verfügung. Neben zwei Albers-Schülern kamen die anderen Gymnasiasten von MINT-EC-Schulen aus Geseke, Essen, Hagen, Münster, Schwerte und Wuppertal. Zusammen stellten sie sich gemeinsam der Herausforderung, ingenieurspezifische Aufgaben aus dem Berufsalltag von Stefan Steinwasser, Mitarbeiter bei BRABUS, zu lösen.
Zwei Kabel verbinden die Bordelektronik des Teslas, einem Elektroauto, welches BRABUS veredelt hat, mit den Steuergeräten und dem Computer am Schülertisch. Wird dann die Tür geöffnet, ertönt ein Warnton und die Beleuchtung des Einstiegs wird eingeschaltet. Der jetzige BRABUS Mitarbeiter Stefan Steinwasser hatte bereits als HRW Student für seine Abschlussarbeit mit dieser Technologie gearbeitet.
Während des dreitägigen MINT-EC Camps erlebten 13 Schüler und eine Schülerin von MINT-EC-Mitgliedsschulen die Aufgabenbereiche des Fahrzeuginformationstechnikers. Sie identifizierten die vom Fahrzeughersteller programmierten BUS-Informationen aus dem Kommunikationsprotokoll der Elektronik und steuerten mit ihnen eigene Aktoren, wie z. B. eine Tachometernadel, einen Abstandswarner oder die Beleuchtung an.
„Die Fahrzeuge, die uns das Unternehmen für das Camp zur Verfügung gestellt hatte, haben eine enorme Anziehungskraft auf die Schüler*innen. So authentische Aufgabenstellungen sind im Regelunterricht nicht zu realisieren“, so Florian Wältring, MINT-Koordinator am Josef-Albers-Gymnasium.
Beathe Gathen vom Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft e.V., die das Camp mit der Übernahme der Unterbringungs- und Verpflegungskosten finanziell unterstützt, unterstreicht die Beliebtheit der Inhalte: „Wir mussten leider vielen Schülern eine Absage erteilen, die Nachrückerliste des Camps war noch einmal so lang wie die Teilnehmerliste.“
„Wir freuen uns sehr, dass dieses Projekt nun bereits erfolgreich im dritten Jahr umgesetzt wird. Von der hervorragenden Zusammenarbeit von Schule, Hochschule und Unternehmen profitieren die Teilnehmenden durch den starken Praxisbezug und die vielfältige Gestaltung der Veranstaltung sehr“, ergänzte Anna Albers vom zdi-Zentrum mint4u der HRW.
Der wissenschaftliche Mitarbeiter des Informatikinstituts, Jan Eberwein, entwickelte in Rücksprache mit dem Informatiklehrer Manuel Weiß und Physiklehrer Wältring die Unterrichtsmaterialien, die insbesondere am zweiten und dritten Tag des Camps eine schülerzentrierte Arbeit an den Fahrzeugen ermöglichten.
Prof. Dr. Michael Schäfer, ebenfalls vom Institut Informatik, leitete am ersten Tag nach der gemeinsamen Werksführung bei BRABUS die Einführungsveranstaltung zur Digitaltechnik. Hier stand vor allem die Programmierung von Arduino-Mikrocontrollern auf dem Plan. Den Abschluss der drei arbeitsintensiven Tage bildete neben der Urkundenübergabe eine gemeinsame Präsentation der Aufgabenlösungen: Auch dies gehört zum Berufsfeld von Ingenieuren. In drei Minuten galt es, den Mitstreitern Highlights der eigenen Lösungsfindung adressatenbezogen und mediengestützt darzustellen.
Alle Teilnehmer, auch die aus Bottrop und der näheren Umgebung, übernachteten zwei Nächte in einem Hostel, wodurch den Teilnehmern im Austausch über den eigenen Werdegang, Einblicke in andere Schulkonzepte und Berufswünsche ermöglicht wurden.
Ein besonderer Dank gilt den beteiligten Partnern, der Firma BRABUS für die Werksführung und für die zur Verfügung gestellten Fahrzeuge, hier vor allem Stefan Steinwasser, der Hochschule Ruhr West für die Konzeption und Betreuung des Workshops durch das Institut Informatik und die organisatorische Unterstützung durch das zdi-Zentrum mint4u Bottrop, dem Bildungswerk der Nordrhein-Westfälischen Wirtschaft e.V. für Übernachtung und Verpflegung und für die Gesamtorganisation des Camps und die Betreuung der Schülerinnen und Schüler.